Wie finde ich die passende Agentur?
Eines ist klar, der Wechsel einer Agentur ist immer mit Aufwand verbunden. Doch wenn Sie es richtig machen, ist diese Investition sehr viel Wert und kann Ihr Unternehmen deutlich nach vorne bringen.
Ursachen für einen Wechsel der bisherigen Agentur gibt es sicherlich viele und so stellt sich die Frage: „Was muss die neue Agentur mitbringen, damit die Zusammenarbeit passt?“
Vorbereitung
Die Suche nach der passenden Internetagentur kann eine anspruchsvolle Aufgabe sein, da es eine Vielzahl von Unternehmen gibt, die ihre Dienstleistungen anbieten. Um jedoch die bestmögliche Agentur für Ihre Bedürfnisse zu finden, helfen Ihnen zur Vorbereitung folgende Fragen:
1. Worum soll sich die Agentur kümmern?
Definieren Sie Ihre Ziele und Anforderungen: Ist es die Entwicklung einer neuen Webseite oder ein professioneller Support, die Entwicklung einer Anwendung, einer Kampagne, SEO / SEA, Newsletter, Redaktion, Webdesign, Corporate Design, Beratung, etc.
2. Welche Agenturgröße passt zu meinem Unternehmen und ist der Standort wichtig?
Es macht einen Unterschied, ob eine Agentur 1 Mitarbeiter hat oder 2.000. Die Nachteile der Extreme könnten sein, dass die kleine Agentur gegebenenfalls in der Urlaubszeit geschlossen oder schnell überlastet ist. Werden Sie als Kunde in der großen Agentur ernst genug genommen, um passend betreut zu werden? Kleine Agenturen haben meist einen geringen Stundesatz, große Agenturen betreuen Sie umfassend.
Die Vorteile könnten sein: ein geringer Stundenpreis bei der kleinen Agentur oder z.B. eine 24/7 Support-Hotline bei der großen Agentur. Ist es Ihnen wichtig sich auch persönlich und regelmäßig treffen zu wollen? Im Zeitalter der digitalen Konferenzen scheint die regionale Nähe zwar nicht mehr so wichtig zu sein, sollte aber auch beachtet werden.Welche Referenzen hat die Agentur?
Referenzen vermitteln einen guten Eindruck, was die Agentur leisten kann. Häufig stellen die Agenturen Projekt-Steckbriefe auf ihrer Webseite bereit. Hat eine Agentur viele gute Referenzen, so können Sie davon ausgehen, dass das Unternehmen schon länger auf dem Markt ist und sich schon oft bewiesen hat.
3. Gibt es irgendwelche Kundenkonflikte?
ALDI wird sicherlich nicht die gleiche Agentur engagieren, die auch LIDL als Kunden betreut. Somit macht die Sichtung der Referenzen und Kunden doppelt Sinn.
Anhand der oben genannten Punkte sollten Sie dann 3-4 Agenturen auswählen, die ein passendes Leistungsspektrum mitbringen und die Ihnen auch sympathisch erscheinen. Denn schließlich möchte man auf eine lange Zusammenarbeit setzen und da muss auch das Zwischenmenschliche passen. Wichtige harte Fakten, die auch abgefragt werden sollten, sind: Stundensatz, Reaktionszeiten, Expertise, Abteilungsgrößen (z.B. Anzahl Entwickler), Zahlungsmodalität, etc.
Kennenlern Optionen
Nach der Auswahl der Favoriten folgt ein Kennenlernen. Doch in welcher Form? Es gibt mehrere Möglichkeiten:
- Pitch:
Ein Pitch ist eine Vorstellung der Agentur zusammen mit der Präsentation eines Lösungsansatzes auf Grundlage eines Briefings vom Kunden. Dies wird recht häufig angewandt, ist jedoch aufgrund der hohen Vorbereitungszeit (seitens Agentur und Kunde), der Präsentationszeit und eines möglichen Pitch Honorars die teuerste Option sich kennenzulernen. Somit ist es nicht unüblich, dass manche Pitches von den Agenturen abgelehnt werden, wenn absehbar ist, dass die Vorleistung nicht zum Projektbudget und Erfolgschance passt.
- Workshop:
Bei einem Workshop kann man sich nicht nur kennenlernen, sondern auch die Lösungsansätze und Arbeitsweise der Agentur. Am Ende des Tages haben Sie ein Ergebnis, mit den man weiterarbeiten kann. Workshops benötigen - wie Pitches - eine Vorbereitung auf beiden Seiten und sind in den meisten Fällen kostenpflichtig.
- Chemistry Meeting:
Bei so einem Meeting kann man sich kennen lernen, sich zur Arbeitsweise austauschen, Rahmenbedingungen besprechen und sich vor allem den zwischenmenschlichen Aspekten widmen, ob eine Harmonie in der Zusammenarbeit zu erwarten ist. So ein Treffen ist einfacher und kürzer, als dies bei einem Pitch oder Workshop der Fall wäre. Für den Auftraggeber und Agentur ist dies deutlich kostengünstiger, weswegen es oft als eine Alternative für einen Pitch verwendet wird, vor allem wenn es um kleine Projekte oder die Übernahme des laufenden Supports geht.
- Probeauftrag:
Das Arbeiten unter realen Bedingungen hat den Vorteil, dass Sie nicht „die Katze im Sack“ kaufen, sondern anhand des Probeauftrags sowohl die Umsetzung beurteilen können, als auch den Ablauf, Budget und die Kommunikation. Doch dafür müssen Sie die Möglichkeit haben, so ein Teil / Probeauftrag zu vergeben. Hier könnte es zu einem Konflikt mit der bestehenden Agentur kommen (z.B. Arbeiten am gleichen Projekt).
Nutzen Sie die Chancen des Neuanfangs!
Seien Sie offen für Veränderung bei einer neuen Agentur und hinterfragen auch die eigenen Abläufe. Verteilen Sie gerne Feedback an die Agentur, ob positiv oder negativ, aber seien Sie auch bereit Feedback zu erhalten. Dies hilft für eine gute, vertrauensvolle und wertgeschätzte Zusammenarbeit.
Wenn eine Agentur auserwählt ist, dann geht es erst richtig los. Lesen Sie dazu unseren Beitrag zum Thema:
10 Tipps für einen gelungenen Agenturwechsel